Bericht #1 / News report #1
Siegertauben aus Bannberscheid: SG Hebel–Heibel (Teil 1)
Bannberscheid. Seit einigen Jahren rückt die Schlaggemeinschaft (SG) Hebel-Heibel immer mehr ins Rampenlicht im Brieftaubensport. Der Gründer dieser Gemeinschaft ist Stefan Heibel (58 Jahre), von Beruf Kaufmann. Seit seinem 9. Lebensjahr hat Stefan Heibel Brieftauben in der Mittelstraße 6 in Bannberscheid im Westerwald. Die ersten Tauben bekam er vom Nachbarn geschenkt und sie wurden in einer Scheune untergebracht. Zu Anfang gab er vier Tauben mit auf die Reise und machte manchmal sogar drei Preise.
Nicht jeder Züchter hatte eine Taubenuhr für die Konstantierung der Tauben. So musste Stefan 100 Meter zum „Züchter mit der Taubenuhr“ laufen um den Gummiring abzugeben. Damals gab es in Bannberscheid noch fünf aktive Taubenzüchter. Der kleine Ort hatte ca. 400 Einwohner. Heute sind es wohl etwas mehr als 500 Einwohner, aber nur noch zwei aktive Taubenzüchter. Ab 1982 kamen dann im Taubensport auch die größeren Erfolge. So konnte Stefan Heibel auf dem Olympia Flug ab München den 2. Platz National belegen. Auch in der Reisevereinigung Westerwald konnten sich seine Tauben unter die ersten zehn platzieren und es wurden auch Medaillen errungen.
Aber wie es so oft im Brieftaubensport ist, es reizte die Weitstrecke. So wurde dann ab 2003 bis 2012 auf der Weitstrecke gereist, das heißt bis Barcelona. Hier gelang dann der sensationelle Erfolg : 1. Konkurs in Zone 2 ab Marseille über 850 Kilometer. Doch im Herbst 2008, als man den „Taubenmarkt“ in Kassel besuchte, wurden Kontakte zur Familie Eijerkamp aus Brummen in den Niederlanden geknüpft und man entschloss sich, auf Dauer auch wieder in der Reisevereinigung zu schicken, da die Umstände, auf der Weitstrecke zu reisen, doch zu aufwendig waren.
Die Tauben
So kamen dann Tauben von Heremans-Ceusters über Eijerkamp und Tauben von Frank Schlechtriem aus Waldbröl nach Bannberscheid. Eine gehämmerte Täubin, eine Enkelin vom Olympiade von Heremans-Ceusters mit der Nr. NL 1102 150 war auch dabei. Im Jahre 2010 holte man ein Paar von Rudolf Flügel aus Dortmund. Rudolf Flügel reist nicht nur gut, seine Zuchttauben gehören mit zu den besten 50 Zuchtschlägen in Deutschland. Bei den Versteigerungen auf der Deutschen Brieftaubenausstellung (DBA) für die Aktion Sorgenkind, später umbenannt in Aktion Mensch, hat er schon des öfteren eine Taube für eine fünfstellige Summe ersteigert. Stefan Heibel weiß aber auch, nicht jede teure Taube ist gut, es gehört Glück dazu und nicht jedes Pärchen, auch mit einer sehr guten Ahnentafel, bringt gute Nachzucht.
So war es auch bei diesen beiden Tauben. Es passte nicht. Man ließ das Weibchen wieder fliegen und paarte den Flügel–Vogel, einen Blauscheck mit der Ring – Nr. 373 an die Nr. 1111. Das ist eine Tochter aus der Enkelin von der Olympiade – Taube von Heremans-Ceusters und siehe da, man hatte ein „goldenes Händchen“. Es fielen gute Reisetauben aus den Eiern. Da waren die beiden Weibchen Nr. 62 und Nr. 64 Jahrgang 2011. Die Blauscheck – Täubin Nr. 04089 – 11 – 62 flog auf dem Jungflug 2011 3 Preise, jährig dann 9 Preise und als Zweijährige 11 Preise.
Die direkte Nestschwester, das blaue Weibchen Nr. 04089-11-64 flog als Jungtaube nur einen Preis, aber 2012 als Jährige 10 Preise. Im Reisejahr 2013 wurde sie auf zwei Flügen nicht eingesetzt, flog aber von 10 Flügen 8 mal einen Preis. Im Reisejahr 2014 flog sie 10 Preise und sogar einen 1. Konkurs gegen 3194 Tauben in der Fluggemeinschaft Koblenz Westerwald. Sie war schneller als die Nr. 62 und bekam 831 AS–Punkte. Aber auch die Nr. 62 flog 10 Preise.
Im Zuchtschlag sitzen nur 8 Paare. Da gibt es den Blauen Nr. NL – 370, einen Enkel vom „Chicago“, einem Super Zuchtvogel bei Eijerkamp. Seine Mutter ist eine Tochter von „Don Leo“, das „Beach Girl“. Das ist eine Halbschwester von der 10-ten National München 2004. Der NL – 370 wurde gepaart an das Weibchen die „Young Queen“, der Nr. 350 von Frank Schlechtriem, eine Enkelin vom King und eine Tochter der „Queen“. Die „Queen“ flog mehrere Male zweistellige Preise und war im Jahre 2000 sogar 1. AS–Weibchen im 5. Bezirk. Dann gibt es da noch über Frank Schlechtriem, der ja in Deutschland auch sehr bekannt ist, die Tauben aus den Linien „Speedy“ (Andre Roodhooft) und „Uno“ und „Romario“ (Raoul und Xavier Verstraete), sowie eine Enkelin zum „Eurostar“ (NL – 98 – 1126959), die Blaue Nr. 506 aus 2008.
Bei den Eijerkamp Tauben findet man die Linien: „Wonder Aske“, „Lichte Blaue“, „Olympiade 003“ und den „426“, das sind Heremans-Ceusters Tauben. In Bannberscheid findet man acht auserlesene Zuchtpaare, die schon hervorragende „Flieger“ gebracht haben. Es wird überwiegend Linienzucht betrieben.
Leistungen und Meisterschaften – Die Bundesliga gurrt bei der SG Hebel-Heibel
Im Reisejahr 2011 wurde die Schlaggemeinschaft Hebel und Piotrowski:
5. RV- Meister intern mit 47 Preisen, 1 RV – Pokalmeister mit 54 Preisen und 3. Kurzstreckenmeister mit 34 Preisen. Sie hatten das 2. Beste Alt-Weibchen mit 12 Preisen, das „Beste jährige Weibchen“ mit 11 Preisen und den 3. Besten jährigen Vogel mit 11. Preisen. Außerdem belegten sie im Regionalverband 407 in der Gruppenmeisterschaft den 5. Rang und in der Verbandsmeisterschaft „Mittelstrecke auf Reisevereinigungsebene „landeten ihre Tauben auf Platz 2 mit 16 Preisen.
Im Reisejahr 2012 reiste man unter dem Namen Connor und Marvin Hebel und man gewann die Bronze – Silber – und Gold – Medaille und somit die Präsidenten – Medaille und man wurde 2. RV – Meister in der RV Westerwald e.V. Wirges.
Das Reisejahr 2013 war dann noch erfolgreicher. Die Schlaggemeinschaft Hebel – Heibel wurde 3. RV – Meister mit 40 Preisen, 3.Pokalmeister mit 49 Preisen, 2. Jährigen – Meister mit 16 Preisen. Sie hatten das 2. Beste Weibchen mit 12 Preisen und ebenfalls war diese „ Nr.230 „ auch das „Beste jährige Weibchen“ in der Reisevereinigung. Bei den jährigen Männchen belegten sie Platz 2 und in der Fluggemeinschaft landeten sie auf Platz fünf und das sind immerhin die RV Koblenz, die RV Westerwald Wirges und die Nassauische Reisevereinigung.
Die Erfolge 2014 der SG Hebel-Heibel im Regionalverband (REGIO) 407 – Mittelrhein – Südost – und in der RV Westerwald e.V. Wirges lauten:
- Regionalflugsieg ab Wegscheid 529 km gegen 9.280 Tauben
- 5x 1. Konkurs in 2014
- 2. Regionalverbandsmeister Jährige
- 8. Rheinlandmeister in den Regionalverbänden 405 406 407 413
- 10. REGIO Meister 407 intern
- 8. Meister REGIO-CHAMPIONAT 5 beste Tauben
- 16. Meister REGIO 407 DT. VB – Meisterschaft
- 6. FG Meister in der FG Koblenz Westerwald Nassau
- 1. Meister des Verbands auf RV – Ebene
- 1. Meister der Zeitschrift die Brieftaube
- 1. Meister Klinik Cup
- 2. RV Meister benannt
- 3. RV Pokalmeister
- Verbands Bronze und Silbermedaille Alttauben
- Verbands Bronzemedaille Jungtauben
- Goldene RV Medaille
Bei dem Regionalverbandssonderehrenpreis 2014 der Gruppe: Nassau, Westerwald – Wirges, Hoher Westerwald, Sieg – Westerwald und Hennef / Troisdorf auf dem Flug Straubing am 7.06.2014 landeten die Tauben der SG Hebel–Heibel auf Platz 5.
1. Konkurse und zweistellige Preise
Bei den Alttauben flogen die Weibchen 5 x einen 1. Konkurs, das waren die Weibchen:
- mit Nr. 651 ab Lauf a.d. Pegnitz, 276 Kilometer
- Nr. 64 ab Neumarkt, 294 Kilometer
- Nr. 652 ab Parsberg, 321 Kilometer
- Nr. 652 ab Wegscheid, 529 Kilometer.
- Bei den Jungtauben flog die Nr. 73 ab Wertheim (148 KM) einen 1. Konkurs.
Aber die Tauben der SG Hebel – Heibel fliegen nicht nur erste Konkurse, sie fliegen in einem Reisejahr auch zweistellige Preise ein. Da sind die Weibchen Nr. 652 und Nr. 653 mit jeweils 11 Preisen und die Weibchen Nr. 62, Nr. 64, Nr. 694 und Nr. 43 mit jeweils 10 Preisen. Der Vogel mit der Nr. 102, Jahrgang 2010 fliegt 12 Preise und der Vogel Nr. 241, Jahrgang 2012 fliegt 11 Preise.
Die Schlaggemeinschaft aus Bannberscheid braucht keine neuen teuren „Verstärkungen“ einzukaufen, denn sie haben ihre „U 21„ auf dem eigenen Schlag. Das ist der Vogel „Drummer Connor Ryan“, das ist der Nr. 102, Jahrgang 2010. Er flog 2010: 5x gesetzt 4 Preise, 2011: 13 x gesetzt 11 Preise, 2012: 13x gesetzt 12 Preise, 2013: 12 x gesetzt 8 Preise und 2014: 13 x gesetzt 12 Preise. Dieser blaue Vogel ist ein Enkel der „Lady in Blue“ (Heremans-Ceusters), Des „Sohn Romario“ und des „Hero 99“ (Frank Schlechtriem). Auch fließt von Seiten der Großmutter das Blut der Daughter „Speedy“ von H. Und F. Sander in seinen Adern.
Das Weibchen „Playgirl Caitlin“ gehört auch dazu. Diese blaue Täubin Nr. 108, ebenfalls Jahrgang 2010 flog 2010: 5x gesetzt 3 Preise, 2011: 13 x gesetzt 11 Preise, 2012: 13 x gesetzt 11 Preise und 2013: 11 x gesetzt 10 Preise. Sie fliegt 3x einen 1. Konkurs und 3x einen 2. Konkurs und davon sogar 2 x einen Ersten und 1x einen Zweiten in der Fluggemeinschaft. Ihr Vater ist ein Sohn des Romario, der mit der Blue Erica gepaart war. Das sind reine Verstraete – Tauben über Frank Schlechtriem. Mütterlicherseits steht da die „Silver Star“, dessen Vater ist der „König“ von Dr. Marien, der war an die „Lisa“ von Theo Ijskout gepaart. Drummer Connor Ryan und Playgirl Caitlin sitzen jetzt im Zuchtschlag. Vielleicht werden sie ja ein Paar und ihre Kinder werden As-Tauben.
Die Schlaggemeinschaft Hebel-Heibel
Da sind erst einmal Stefan Heibel und die Enkelkinder Marvin (14 Jahre) und Connor Hebel (9 Jahre). Ab 2015 wird auch Caitlin Hebel (5 Jahre) aktiv zu diesem Team stoßen. Bereits ab 2009 ist Willi Barton (57 Jahre),ein Taubenliebhaber durch und durch, eine große Hilfe bei der Versorgung der Tauben. Er ist die „ gute Seele“ der Familie. „Nachwuchssorgen“ gib es nicht.
Stefan Heibel ist RV – Vorsitzender und Auflassleiter. Er ist Preisrichter und war auch Preisrichter auf der Deutschen Brieftaubenausstellung 2014 in Dortmund. Er ist Obmann der Preisrichtergruppe 4.
Es ist beachtenswert, was man mit diesem kleinen Taubenbestand schon erreicht hat. Denn neben den 8 Zuchtpaaren gibt es nur 18 “Reisepaare“, die auf totale Witwerschaft geschickt werden. Über den Winter hält man 50 bis 60 Tauben. Die SG Hebel – Heibel ist auf dem besten Weg in die „Champions League“ aufzusteigen.